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Konzertreise nach Rügen 2012

Vom 17. bis 20. Mai 2012 reiste das Orchester nach Rügen und trat am 19. Mai 2012 um 20:00 Uhr im Rahmen der Festspiele Putbus im historischen Theater auf. Aber der Reihe nach...

Nach den drei Konzerten des Strohgäu-Sinfonieorchesters – in Hochdorf, Schwieberdingen und Hemmingen –, waren wir Spieler hoch motiviert, noch ein viertes Mal zu spielen. Wir folgten einer Einladung zu den Putbuser Festspielen auf Rügen. Diese ehrenvolle Einladung hatten wir unserer Klarinettistin Antje Schimanski zu verdanken, einer waschechten Rüganerin, die noch viele „musikalische“ Verbindungen zu ihrem früheren Orchester auf Rügen hat.

Ihre Eltern führen in Binz ein 4-Sterne-Hotel (Hotel Villa Christine), in dem wir sehr herzlich aufgenommen und wunderbar versorgt wurden.

Am 17. Mai, früh um 6:00 Uhr, startete unser Bus in Schwieberdingen, mit 38 Spielern an Bord. Einige Mitspieler nutzten die Gelegenheit danach gleich einen Urlaub zu verbringen und reisten daher privat nach Rügen.

Nach einer langen Fahrt bei schönstem Wetter und wenig Verkehr kamen wir schließlich um 19.00 Uhr in Binz an. Sehr beeindruckend war die Fahrt über die neue, elegant geschwungene Brücke von Stralsund nach Rügen. Noch am gleichen Abend spazierten wir zur Seebrücke, wo wir einen herrlichen Blick auf das nächtlich erleuchtete Binz und auf die Uferpromenade hatten.

Am nächsten Morgen punkt 9:00 Uhr fanden wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück am Bus ein, jeder mit seinem Instrument, da wir am Abend noch eine Orchesterprobe hatten. Bus und Fahrer waren da, aber … der Motor gab keinen Laut von sich! Der Fahrer bemühte sich verzweifelt, den Motor zu starten, aber vergeblich. Die Batterie war mausetot. Nach 45 Minuten Wartezeit brachte schließlich ein Pannendienst die Batterie wieder zum Leben, und so konnten wir endlich starten.

Da wir nun das 10-Uhr-Schiff in Sassnitz verpasst hatten und bis zum nächsten Schiff um 12 Uhr noch genügend Zeit blieb, machten wir einen Abstecher nach Prora.

In Sassnitz starteten wir dann zu unserer kleinen Schiffsreise, um die berühmten Kreidefelsen vom Meer aus zu sehen. Wir hatten klare Sicht auf die Felsen, und bei relativer Windstille hatten wir auch keine Seekranken zu beklagen. Nach der knapp zweistündigen Schifffahrt stand uns genügend Zeit zur Verfügung, um uns in Sassnitz umzusehen.

Einige Spieler besichtigten ein im Hafen liegendes U-Boot, andere gingen auf der längsten Mole Europas spazieren oder suchten am Ufer nach interessanten Feuersteinen oder auch Bernstein. Viel zu schnell verging die Zeit; um 15 Uhr fuhren wir mit unserem Bus zur Orchesterprobe in einer Sporthalle in Sassnitz.

Wir probten bis 18 Uhr, danach fuhren wir ins Hotel zurück. An diesem Tag hatte Antjes Vater, der Hotelchef, Geburtstag. Wir gratulierten ihm mit „Pomp and Circumstance“ – wobei sämtliche Spieler dicht gedrängt im ganzen Saal zwischen Stühlen und Tischen verteilt waren und unser Dirigent zum Dirigieren auf einem Barhocker saß.

Nach dem Essen stand der Abend (für einige jüngere Spieler auch die Nacht) dann zur freien Verfügung. Am nächsten Morgen fühlten wir uns wie im Urlaub; bis 17 Uhr konnte jeder die Zeit nach seinem Geschmack und Interesse verbringen. Natürlich war das Jagdschloss Granitz eine große Attraktion, aber auch eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ von Binz bis Sellin und dann zu Fuß etwa 7 km zurück durch den herrlichen Buchenwald ließen sich manche nicht entgehen.

Andere Spieler genossen das warme Wetter am Strand, wobei erwähnenswert ist, dass einige Unverdrossene sich sogar ins etwa 14 Grad „warme“ Wasser wagten! Aber um 17 Uhr fand der Ferientag dann ein Ende. Das Konzert stand an.

Das Theater in Putbus ist überwältigend schön. Es ist im Barockstil gebaut, relativ klein, mit zwei Rängen und einer Fürstenloge. Wir spielten das gleiche Programm wie bei unseren Frühjahrskonzerten (Brahms, Rodrigo, Bizet und Sibelius).

Nach dem sehr erfolgreich verlaufenen Konzert ließen wir den Abend noch gemütlich zusammen ausklingen, und am nächsten Morgen um 9:00 Uhr starteten wir zur Heimfahrt.

Es war eine wunderschöne Reise – sie hat gezeigt, dass Musizieren in Verbindung mit einer Konzertreise die Gemeinschaft der Spieler noch mehr stärkt. Alle Beteiligten sind mit unvergesslichen Eindrücken heimgekehrt.

Unser herzlicher Dank gilt allen, die sich an der Organisation beteiligt haben und die Durchführung einer solchen Reise ermöglicht haben.

Ursula Roßberg