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1950-1959

Erich Behrendt an seinem 50. GeburtstagSein Gründer war Erich Behrendt. Der in Ostpreußen Geborene hatte schon früh jede Gelegenheit wahrgenommen zu musizieren. Während seiner Militärzeit in Königsberg spielte er sowohl Geige als auch Klarinette in der Militärkapelle. Als er sich 1947 in der Schäferlaufstadt Markgröningen verehelichte, unterstützte er dort sogleich tatkräftig die Umzüge und trat als „Ladenpfeifer“ und Tanzmusiker auf, wobei er die historische Schäferlaufmusik wieder zum Leben erwecken half.

1949 eröffnete Erich Behrendt mit seiner Frau Marga in Schwieberdingen im Landkreis Ludwigsburg einen Friseursalon. Kaum hatte er in Schwieberdingen Fuß gefasst, knüpfte er auch hier sogleich Beziehungen zu anderen Musikliebhabern an. Sie ließen sich vor allem unter den aus dem Osten Vertriebenen, die Schwieberdingen zu ihrer neuen Heimat gemacht hatten, leicht finden. Ein Duo wurde schnell zum Trio und Quartett erweitert, und bereits 1950 konnte sich ein Salonorchester mit 14 Mann hören und sehen lassen.

Fast von Anfang an bis heute ist Maria Swacek Mitglied im Orchester. Sie war schon bald nach der Gründung mit ihrem Mann Dr. Walter Swacek zu der Musikertruppe gestoßen. Vom ersten Tag an hat das Ehepaar dem Orchester mit großem Eifer gedient und unermüdlich die Treue gehalten und ist Erich Behrendt in mancher schweren Stunde mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Das erste Konzert 1950 mit dem Sängerbund SchwieberdingenIm alten Schulhaus der Schule am Berg wurden in einem Klassenzimmer die ersten Proben abgehalten. Es war sicher nicht einfach, zu dieser Zeit für solch ein gemischtes Ensemble stets die passenden Noten zu finden. Man kann sich vorstellen, dass Erich Behrendt dafür viel von seiner Freizeit opferte. Oft musste er samstags für seinen Frisiersalon eine Hilfskraft einstellen, die ihn vertrat, wenn er in Sachen Musik, anfangs auch noch beim Schäferlauf in Markgröningen, unterwegs oder organisatorisch beschäftigt war. Er kümmerte sich auch um die Beschaffung der dringend benötigten Musikinstrumente. Einmal fuhr er dafür sogar nach Feierabend auf einem Motorrad, beladen mit Schnaps und Würsten, die als Zahlungsmittel herhalten mussten, bis nach Mannheim. Außerdem erteilte er selber Klarinettenunterricht, um für seine Musikerschar Nachwuchs heranzuziehen.

Mit Tanzmusik im Gasthaus „Hirsch“ spielte die neue „Hauskapelle“ zum erstenmal auf. Vor allem wurde gemeinsam mit dem damals noch gemischten Chor des Gesangvereins musiziert. Alle Festlichkeiten des Gesangvereins unter ihrem damaligen Dirigenten Hennige in der alten Turnhalle wurden von der Hauskapelle mitgestaltet. Wichtigstes Ereignis war das 110-jährige Jubiläum des Gesangvereins, das mit einem großen gemeinschaftlichen Konzert 1950 in einem Zelt auf dem Festplatz beim Bahnhof gefeiert wurde.