Ein gelungene Reise in die Romantik
Jasper Lecon stellt sich beim Herbstkonzert als neuer Dirigent des Strohgäu-Sinfonieorchesters vor
Das komplette Spektrum der romantischen Musik beleuchtete das Strohgäu-Sinfonieorchester (SSO) bei seinem diesjährigen Herbstkonzert. Von Franz Schubert führte der stringente Programmbogen zu Richard Wagner und Johannes Brahms, den beiden Antipoden im Musikzeitalter des 19. Jahrhunderts. Bereits in Schuberts 1820 uraufgeführter Ouvertüre zum Melodram „Die Zauberharfe", drei Jahre später für das Schauspiel „Rosamunde" wiederverwendet, beeindruckte das in 45-köpfige SSO beim Auftritt in der nahezu vollbesetzten Hemminger Gemeinschaftshalle – nachdem am vorvergangenen Wochenende schon die Schwieberdinger Festhalle sowie das Möglinger Bürgerhaus in den Genuss des SSO-Herbstkonzerts gekommen waren – durch außerordentlich nuancierten Ensembleklang und differenzierte Gestaltung. Zu seiner Arbeit kann man den jungen Dirigenten Jasper Lecon, der im Mai dieses Jahres den Taktstock von Se-Mi Hwang übernahm, nur beglückwünschen: Der Qualitätssprung, den er in nur wenigen Monaten mit dem „Liebhaber-Sinfonieorchester", wie sich das vor fast 70 Jahren gegründete Amateurensemble selbst bezeichnet, erreicht hat, ist schon jetzt unüberhörbar.