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1990-1999

Im Mai 1990 brach das Strohgäu-Sinfonieorchester-Schwieberdingen endlich selber zu seiner ersten Auslands-Konzertreise auf. In Pamplona durfte das Orchester im herrlichen Teatro Gayarre musizieren, das bis zum dritten Rang hinauf voll besetzt war. Ein besonderes Erlebnis war die gemeinsam mit dem Joven Orquesta aufgeführte 8. Sinfonie (die unvollendete) von Schubert, die mit 56 Streichern ein wundervolles Klangbild ergab. Gelungen war auch die Darstellung von „Peter und der Wolf“, wobei Rudolf Wesner den Text in spanischer Sprache vortrug. Der langanhaltende, begeisternde Beifall des Publikums war volle Belohnung für die Strapazen der Reise und der Proben.

Ebenso eindrucksvoll gestaltete sich ein zweites Konzert in der wunderschönen Barockkirche San Jorge in Tudela. Die Skrupel des Orchesters, in einer Kirche ein profanes Stück wie „Peter und der Wolf“ aufzuführen, wurden durch die übersprühende Begeisterung des spanischen Publikums schnell beseitigt, so dass man als Zugabe sogar mit der Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß aufwarten konnte. Und das in einer Jesuitenkirche!

1990 wurde die Organisations- und Rechtsform des Orchesters geändert. Die Gründe dafür waren die unsicheren Haftungsfragen für die leitenden Personen des Orchesters und die amtlicherseits nicht bestätigte Gemeinnützigkeit. Auf der Hauptversammlung 1990 wurde beschlossen, eine Satzung zu verabschieden und die Rechtsform als gemeinnütziger Verein am Amtsgericht zu beantragen. Seitdem heißt das Orchester nun offiziell Strohgäu-Sinfonieorchester-Schwieberdingen.

Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens im Jahre 1990 brachte das Orchester eine Festschrift heraus und feierte das Ereignis mit einem Jubiläumskonzert am 24. November, zu dem die Bürgermeister Gerd Spiegel von Schwieberdingen und Werner Nafz von Hemmingen, viele Gemeinderäte und Vereinsvorsitzende dieser beiden Gemeinden erschienen, sowie Frau Minister a.D. Annemarie Griesinger und Herr Dr. Conradi, der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Liebhaberorchester. Das Gründungsmitglied Karl Jähnig und das Ehepaar Dr. Swacek erhielten den Ehrenteller des Orchesters.

Anfangs der Neunziger Jahre vollzog sich im Strohgäu-Sinfonieorchester-Schwieberdingen eine bemerkenswerte Verjüngung, die insbesondere die Reihe der Holz- und Blechbläser aufhellt und auf die das Orchester sehr stolz ist, denn bei der steten Fluktuation von Spielern in einem Laienorchester ist der Nachwuchs von besonderer Wichtigkeit. Dieser Wandel ist einerseits der Musikschule Schwieberdingen zu verdanken, die ihren Nachwuchs ins Orchester schickt, andererseits der tatkräftigen Mithilfe zweier Flötistinnen aus Vaihingen/Enz, Claudia Haider und Miriam Rauschopf, die dem Orchester viele neue Mitspieler aus ihrer Umgebung zugeführt haben. So kommt es, dass heute prozentual weniger Mitglieder aus Schwieberdingen stammen, sich der Einzugsradius aber erheblich erweitert hat: unsere Spieler kommen aus Hemmingen, Tamm, Möglingen, Sachsenheim, Bietigheim, Besigheim, Vaihingen/Enz, Bönnigheim, Roßwag, Ensingen, Stuttgart, Esslingen.

Neben den üblichen Konzerten, die das Orchester im Frühjahr meist in Hemmingen und Schwieberdingen bei schönem Wetter im Freien veranstaltet und im November in Möglingen, Hemmingen und Schwieberdingen, gab es auch weiterhin immer wieder Sonderaufgaben: am 25. Mai 1991 durfte das Orchester die feierliche Einweihung des Keltenmuseums in Hochdorf/Enz mit vielen Ehrengästen aus Politik und Forschung musikalisch umrahmen. Ariane Mathäus aus Freiburg glänzte mit dem Bravourstück „Scène de ballet” von Bériot.

Im Mai 1993 spielte das Orchester zum 100-jährigen Bestehen der Schwieberdinger Bank. Es war eine fröhliche Feier, die die Ludwigsburger Kreiszeitung so beschrieb: „Der beschwingte Auftakt mit dem Einzugsmarsch aus dem ‘Zigeunerbaron’ von Johann Strauß war bezeichnend. Das vom Strohgäu-Sinfonieorchester-Schwieberdingen unter der Leitung von Dr. Manfred Nonnenmann souverän vorgetragene Stück entstammt nicht nur der Zeit, in der der ’Spar- und Darlehenskassenverein Schwieberdingen’ gegründet wurde, sondern spiegelte auch eindrücklich die Stimmung wider, die beim Festakt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Schwieberdinger Bank herrschte”. Als Dank für die jahrelange Unterstützung, die das Orchester durch die Schwieberdinger Bank erfahren hat, überreichte der Orchesterdirigent dem Leiter der Schwieberdinger Bank, Herrn Banhardt, den Ehrenteller des Strohgäu-Sinfonieorchesters.

Im November 1995 gab es ein Gala-Konzert in der Gemeindehalle Hochdorf/Enz, bei dem die Gemeinde Eberdingen den 20-jährigen Zusammenschluss ihrer Teilgemeinden feierte. So traten alle drei Chöre, der Liederkranz Nußdorf und Eberdingen und die Chorgemeinschaft Hochdorf-Riet, mit dem Orchester auf. Nach Meinung der Presse war das „Galakonzert erhebend und mitreißend. Vor allem die zusammen mit dem Strohgäu-Sinfonieorchester-Schwieberdingen vorgetragenen Opernchöre begeisterten das Publikum“. Für die Orchestermitglieder war dieses Konzert lehrreich: wollten doch alle Chorleiter ein paar Stücke dirigieren, jeder auf seine eigene Art und Weise.

Ein wichtiges Ereignis sowohl für die Gemeinde Schwieberdingen als auch für das Orchester war am 14. Juni 1998 die Einweihung des neuen Bürgerhauses in Schwieberdingen, in dem seither neben der Ortsbücherei auch die Musikschule untergebracht ist, und in dem sowohl dem Musikverein als auch dem Strohgäu-Sinfonieorchester ein eigener Probesaal zur Verfügung gestellt wurde zusammen mit einem verschließbaren Raum, in dem nun endlich die vielen Noten und auch orchestereigene Instrumente einen sicheren Platz gefunden haben.

Während der offenen Besichtigungstage präsentierte sich das Orchester mit einer Instrumentenausstellung und einem Quiz, die beide großen Anklang fanden. Viel interessiertes Publikum zeigte sich auch bei der öffentlichen Generalprobe für das Eröffnungskonzert des Bürgerhauses. Beim Konzert selbst tags darauf war der Bürgersaal zum Bersten voll. Als Dankeschön an die Gemeinde überreichten der Musikverein und das Strohgäu-Sinfonieorchester gemeinsam bei der feierlichen Eröffnung des Bürgerhauses am 12. Juni der Gemeinde Schwieberdingen ein Gemälde, das nun am Eingang zum Bürgersaal hängt und das auch die Titelseite unserer Festschrift schmückt.

Die Veranstaltungen im Bürgerhaus werden seither von einem Programmausschuss, in dem auch Vertreter der kulturtreibenden Vereine Schwieberdingens mitwirken, ausgesucht. Die erste Veranstaltung im Juli bestritt aber das Strohgäu-Sinfonieorchester auf eigene Verantwortung mit einem Quartett aus Violine, Cello, Flöte und Klavier, und etwas später organisierte es einen Klavier-Solo-Abend mit der erst 16-jährigen hochbegabten Marjana Kryshaniwska.

In angenehmster Erinnerung bleiben den Musikern stets die Konzertreisen. Trotz mehrfacher Versuche, einen Austausch mit anderen Orchestern herbeizuführen (England und sogar Island waren im Gespräch), fanden in den vergangenen zehn Jahren leider nur zwei Reisen statt.

Im Mai 1992 ging’s nach Vaux-le-Pénil, wo in der ziemlich kalten „Ferme des Jeux“ trotz klammer Finger ein sehr beschwingtes Konzert gegeben wurde.

Am nächsten Morgen wurde die Einweihung des „Schwieberdinger Parks“ und die Enthüllung eines Gedenksteins zur Partnerschaft Schwieberdingen-Vaux-le-Pénil unter den Klängen eines Bläseroktetts des Strohgäu-Sinfonieorchesters von den Honoratioren beider Partnergemeinden vorgenommen.

Im April 1996 kam großer Besuch aus Frankreich: La Chorale Arioso de Caen reiste nach Schwieberdingen, und zusammen mit dem Orchester wurden zwei Konzerte in Hemmingen und Schwieberdingen gegeben. Zum abschließenden "Halleluja" gesellten sich auch viele Sänger aus den Schwieberdinger Kirchenchören zu den französischen Gästen.

Unvergesslich bleibt unser Gegenbesuch: die Konzertreise nach Caen vom 16. bis 20. Mai 1996. Der Kontakt ist Frau Ursula Roßberg zu verdanken, die mit der Chorleiterin Nicole Le Cacheux seit ihrer Schulzeit befreundet ist. Es wurden vorwiegend Stücke aus Oratorien gespielt und gesungen: Teile aus Joseph Haydns "Schöpfung", aus Mendelssohn-Bartholdys "Elias" und aus Georg Friedrich Händels "Messias". Da war es eine besondere Ehre, in der historisch-gotischen Kathedrale von Bayeux auftreten zu dürfen. In Caen gestalteten wir auf diese Weise in der wunderschönen, zum Bersten gefüllten Kirche "Notre Dame de la Gloriette" das 25-jährige Jubiläum der Gastgeber.

Anfangs der 90er Jahre wurde der Versuch gemacht, im November noch ein viertes Konzert zu geben, u.a. in Eberdingen und Korntal-Münchingen. Dies wurde aber eine zu große Belastung für Spieler und Organisatoren, sodass sich das Orchester seither wieder auf die üblichen drei Konzerte beschränkt. Für die Novemberkonzerte 1994 entwarf unser Mitglied Boris Pribosic dem Orchester ein neues Erscheinungsbild und gab damit den Plakaten, Ankündigungen, Einladungsschreiben, Programmen und Eintrittskarten ein neues und moderneres Gesicht.

1991 lobte das Strohgäu-Sinfonieorchester-Schwieberdingen für die Musikschule einen Preis aus: einmal im Jahr – das erste Mal 1992 – stellen sich ausgewählte Schüler der Musikschule einem Wettbewerb, wobei alle Instrumente vertreten sein dürfen. Eine Jury, bestehend aus dem Leiter und ein bis zwei Mitgliedern des Orchesters, dem Musikschulleiter und Vertretern anderer musiktreibender Vereinigungen, beurteilt die Leistung der jungen Künstler nach der Schwierigkeit der vorgetragenen Stücke, nach Spieltechnik, Intonation, Rhythmus und künstlerischer Ausgestaltung. Jedes Jahr stellen sich etwa acht bis zehn Schüler dieser Herausforderung.

So ist es auch selbstverständlich, dass sich der Dirigent des Orchesters, Dr. Manfred Nonnenmann, nach wie vor darum bemüht, jungen Künstlern eine Chance zu einem öffentlichen Auftritt zu ermöglichen. Hier sollen die einzelnen Solisten im Verlauf der letzten 10 Jahre mit den von ihnen gespielten Werken kurz vorgestellt werden.

Den Auftakt machte im Jahr 1991 Uta Jakob, die damals auch Lehrerin an der Musikschule Schwieberdingen war, mit Joseph Haydns Oboenkonzert.

Im Mai 1992 spielte Kristina Labitzke auf der Viola zusammen mit der Konzertmeisterin Angelika Wollasch die ‘Sinfonia concertante’ von Carl Philipp Stamitz. Leider erhob sich bei der sehr gut besuchten Aufführung im Burgvorhof der Ruine Nippenburg ein furchtbarer Sturm, der alle Noten von den Pulten wehte und dem sogleich ein heftiger Regenschauer folgte, der zum sofortigen Abbruch des Konzerts zwang und alle Leute davoneilen ließ.

Das war eine herbe Enttäuschung für die jungen Solistinnen, die aber glücklicherweise dieses Konzert kurz vorher in Vaux-le-Pénil in der Ferme des Jeux bis zum Ende souverän vorgetragen hatten.

Im November 1992 stand Stefanie Reichle mit Mozarts wunderschönem Klarinettenkonzert in A-Dur im Mittelpunkt. Bei der Serenade im Mai 1993 bei herrlichstem Wetter im Schulhof der Grundschule am Berg in Schwieberdingen glänzten gleich zwei Solisten: Andrea Roßberg, die Preisträgerin des SSS-Musikpreises von 1992 und Mitglied des Orchesters, mit dem Concertino für Klarinette und Orchester von Carl Maria v. Weber und Andreas Vogel mit ‘Introduktion, Thema und Variationen’ für Oboe von Nepomuk Hummel.

Im November desselben Jahres gab es wiederum zwei Solistinnen. Jutta Binder, die damals auch Lehrerin an der Musikschule war, spielte das Flötenkonzert Nr. 2 in D-Dur von W. A. Mozart, und die 18-jährige Schülerin Daniela Rössl, Gewinnerin des SSS-Preises desselben Jahres, sang Solvejgs Lied aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg.

Auch im Mai 1994 war die Serenade im Schulhof von gutem Wetter begünstigt. Dort trat Frank Lehmann mit einem Fagottkonzert von Antonio Vivaldi auf.

Im November 1994 wartete das Orchester mit einem besonderen Konzert auf: Das Thema "Am Württembergischen Hofe" sollte eine Hommage an die Württembergische Staatskapelle sein, die im selben Jahr ihr 400-jähriges Bestehen feiern durfte. Die Komponisten des Konzertes hatten alle in der Staatskapelle mitgewirkt: Ignaz Holzbauer, Konradin Kreutzer und Joseph Peter von Lindpaintner, dessen Noten wir in der Notenbibliothek der Württembergischen Staatsbibliothek ausgekramt hatten und zur Spielfähigkeit bearbeiten mußten.

Der Musikstudent Christoph Wagner (Jahrgang 1965) mit dem Fach Oboe hatte sich in seiner Zulassungsarbeit mit dem inzwischen in Vergessenheit geratenen Komponisten Johann Gottfried Hugo Schuncke befasst und in mühevoller Arbeit alle Noten eines wunderbaren Oboenkonzerts wieder zum Leben erweckt. Dank fortgeschrittener Computertechnik wurde die Partitur und jede einzelne Stimme in hervorragender Weise ausgedruckt und lesbar gemacht. Ein Nachfahre der Musikerfamilie Schuncke war bei dem Konzert in Schwieberdingen anwesend und freute sich ganz besonders über das wiedererstandene Werk seines Urgroßonkels.

Eine nette Episode am Rande: nach dem Konzert in Nußdorf kam ein begeisterter Zuhörer, der unser Programm schon zuvor in Hemmingen gehört hatte, auf uns zu und spendete eine Kiste Wein, natürlich aus der Königlich Württembergischen Hofkammer. Er ist Historiker und hatte sich lange Zeit mit der württembergischen Geschichte befasst.

Als äußerst talentierter Künstler entpuppte sich im Mai 1995 der erst 17-jährige Klarinettist Ognjen Popovic aus Belgrad, der auf Empfehlung unseres Dirigenten bereits bei Professor Rodenhäuser an der Musikhochschule Stuttgart studieren durfte, mit dem Klarinettenkonzert Nr. 1 in f-moll von Carl Maria von Weber.

Im November des gleichen Jahres präsentierte unser Schlagzeuger Alexander Betsch ein virtuoses Konzert für Vibraphon und Orchester des zeitgenössischen Komponisten Florian Poser.

Bei so vielen begabten jungen Leuten in und um das Orchester war das Solistenkonzert mit dem Titel "Junge Talente" im November 1996 nur eine natürliche Schlußfolgerung. Der Klarinettist Ognjen Popovic stellte ein anspruchsvolles Werk seines Landsmannes Ante Grgin vor, Marion Binder spielte ein Violinkonzert von Joseph Haydn und Markus Kloos aus Schwieberdingen, der seit Jahren im Orchester mitspielt, brillierte am Horn mit einem selten gehörten Stück von Franz Strauss. Die erst 13-jährige Ukrainerin Mariana Kryshaniwska, deren Eltern ebenfalls bei jedem Konzert mitspielen, zeigte ihre außerordentliche Begabung mit dem souverän auswendig vorgetragenen Klavierkonzert Nr. 17 von Wolfgang Amadeus Mozart.

Im Mai 1997 gab es eine Überraschung für das Publikum: drei Eleven der John Cranko Ballettschule in Stuttgart tanzten zur Nussknackersuite von Tschaikowski und mussten den Auftritt gleich nochmal wiederholen. Bei diesem Konzert wurde auch mal wieder eine Harfenistin engagiert, was wegen des hohen finanziellen Aufwandes eher selten vorkommt.

Im November des gleichen Jahres konnte das Orchester wiederum mit einem highlight aufwarten: der Trompeter des Orchesters Martin Moser (*1961) komponierte für seinen Freund und Musikerkollegen Michael Engelhardt (*1969) ein Konzert für Posaune und Orchester, in dem die Elemente Luft, Wasser, Feuer und Erde einen eindrucksvollen musikalischen Ausdruck fanden. Die Uraufführung erntete sehr viel Beifall. Thomas Markl (*1966) spielte mit bemerkenswerter technischer Sicherheit und Souveränität ein weniger bekanntes Trompetenkonzert in Es-Dur von Johann Baptist Georg Neruda.

Am selben Abend wurde unser seit fast 20 Jahren ehrenamtlich wirkender Dirigent Dr. Manfred Nonnenmann mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg geehrt. Sie wurde ihm im Auftrag des Ministerpräsidenten Erwin Teufel von Bürgermeister Gerd Spiegel überreicht. Die Auszeichnung wurde ihm unter anderem für die mit großem Eifer und äußerster Hingabe geleistete Arbeit für das Orchester verliehen. Wen wundert es da noch, dass ihn jüngst ein Brief erreichte mit der Anschrift „Herr Manfred Streichorchester“?

Das Gitarrenkonzert von Heitor Villa-Lobos, vorgetragen von Friedemann Wuttke im Mai 1998, stellte mit seinen recht modernen Anklängen an die Zuhörer höchste Ansprüche. Im schönen Hemminger Schlosspark erlebte das Strohgäu-Sinfonieorchester wieder eine seiner berühmten Unwetter-Katastrophen, und das, obwohl das Wetteramt die Gefahr eines Regenschauers bei einer kurz zuvor erfolgten Anfrage ausdrücklich verneint hatte. Die Anspielprobe wurde durch Sturm und heftigen Schauer unterbrochen, man konnte gerade noch die Instrumente und die Notenblätter ins Trockene retten. Dann wurden aus allen Winkeln des Schlosses Tücher und Lappen herbeigetragen, um die überschwemmten Stühle zu trocknen. Als die Zuschauer eintrafen, strahlte die Sonne, als wäre sie nie verschwunden gewesen.

Das Opernkonzert im November desselben Jahres mit den eingängigen Melodien aus Mozarts "Don Giovanni" und der "Entführung aus dem Serail" und aus Verdis "La Traviata" fand leicht Zugang bei den Zuhörern. Die junge Sopranistin Mira Kokalari aus Albanien und der noch in der Ausbildung befindliche Tenor Jochen Schmidt überzeugten mit ihren schönen Stimmen.

An den Serenadenkonzerten zum Muttertag im Mai 1999 gab es eine Premiere. Das Strohgäu-Sinfonieorchester-Schwieberdingen trat zum ersten Mal gemeinsam mit dem Streichernachwuchs aus der Musikschule unter der Obhut unserer langjährigen Konzertmeisterin Angelika Wollasch auf. Das machte allen Beteiligten großen Spaß und lässt vor allem für die Zukunft des Orchesters hoffen.

Darum wurde auch im November 1999 mit den lustigen, aber nicht leicht zu spielenden Melodien aus Humperdincks Oper "Hänsel und Gretel" gemeinsam musiziert, bevor es dann mit der "Sinfonia Concertante" von Carl Stamitz weiterging, die von Angelika Wollasch, Violine, und Verena Walcher, Viola, gespielt wurde. Besonders erfreulich ist dabei, dass die letzten Konzerte im zweiten Jahrtausend von unserer Konzertmeisterin und ihrer hochmusikalischen Schülerin, die ebenfalls seit Jahren mit dem Orchester verbunden ist, gestaltet wurden. Im weiteren Verlauf des Programms hatte sich das Orchester viel vorgenommen mit Antonin Dvoraks "Böhmischer Suite Nr. 1" und Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 2. Dem Dirigenten und dem Orchester wurde höchste Konzentration und Beherrschung der Instrumente abverlangt.

Erstes Auslandskonzert im »Teatro Gayarre« in Pamplona/Spanien.
Das Orchester beim Empfang im Regierungspalast der Provinz Navarra.
Abfahrt von Pamplona.
Konzert vor schöner Kulisse im Schlosspark in Hemmingen.
Konzert vor schöner Kulisse im Schlosspark in Hemmingen.
Konzert vor schöner Kulisse im Schlosspark in Hemmingen.
Einweihungskonzert des Keltenmuseums in Hochdorf 1991. (Bild: VKZ)
Einweihungskonzert des Keltenmuseums in Hochdorf 1991. (Bild: VKZ)
Öffentliche Probe für das erste Konzert im neuen Bürgerhaus Schwieberdingen.
Öffentliche Probe für das erste Konzert im neuen Bürgerhaus Schwieberdingen.
Der Musikverein und das Strohgäu-Sinfonieorchester übergeben ein Bild zur Verschönerung des Bürgerhauses.
Der Musikverein und das Strohgäu-Sinfonieorchester übergeben ein Bild zur Verschönerung des Bürgerhauses.
Konzert zur Einweihung des neuen Bürgerhauses.
Konzert zur Einweihung des neuen Bürgerhauses.
Konzert in der eiskalten, halbfertigen »Ferme des Jeux«.
Konzert in der eiskalten, halbfertigen »Ferme des Jeux«.
Bürgermeister Spiegel empfängt den Chor.
Bürgermeister Spiegel empfängt den Chor.
Das Galakonzert mit »La Chorale Arioso de Caen« in Schwieberdingen.
Das Galakonzert mit »La Chorale Arioso de Caen« in Schwieberdingen.
Chorleiterin Nicole Le Cacheux und Dirigent Manfred Nonnenmann nach gelungenem Konzert.
Chorleiterin Nicole Le Cacheux und Dirigent Manfred Nonnenmann nach gelungenem Konzert.
Oratorienkonzert in der Kathedrale von Bayeux...
Oratorienkonzert in der Kathedrale von Bayeux...
...und in der Kirche
...und in der Kirche
Wieder mal "Kalte Halle Herrenwiesen" – die Solistin Jutta Binder wärmt sich auf.
Wieder mal "Kalte Halle Herrenwiesen" – die Solistin Jutta Binder wärmt sich auf.
Christoph Wagner und Michael Schuncke bei der Erstaufführung des wiederentdeckten Oboenkonzertes von Johann Gottfried Hugo Schuncke.
Christoph Wagner und Michael Schuncke bei der Erstaufführung des wiederentdeckten Oboenkonzertes von Johann Gottfried Hugo Schuncke.
"Das Spiel des jungen Klarinettisten faszinierte", Ognjen Popovic beim Konzert.
"Das Spiel des jungen Klarinettisten faszinierte", Ognjen Popovic beim Konzert.
Konzertmeisterin Angelika Wollasch und Solist Alexander Betsch beim Eintrag ins Orchesterbuch nach dem Konzert.
Konzertmeisterin Angelika Wollasch und Solist Alexander Betsch beim Eintrag ins Orchesterbuch nach dem Konzert.
3 Eleven der John Cranko Balletschule tanzen zur Nussknacker-Suite.
3 Eleven der John Cranko Balletschule tanzen zur Nussknacker-Suite.
Die erst 13-jährige Mariana Kryshaniwska spielt Mozarts Klavierkonzert Nr. 17.
Die erst 13-jährige Mariana Kryshaniwska spielt Mozarts Klavierkonzert Nr. 17.
Der Orchesterleiter Dr. Manfred Nonnenmann erhält die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.
Der Orchesterleiter Dr. Manfred Nonnenmann erhält die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.
Blumen für den Komponisten Martin Moser und den Solisten Michael Engelhardt.
Blumen für den Komponisten Martin Moser und den Solisten Michael Engelhardt.